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„Unglücklich das Land, das Helden nötig hat“? Gedankenaustausch zum Krieg gegen die Ukraine


Teilnehmende: Ulrich Bröckling, Olmo Gölz, Dietmar Neutatz, Nicola Spakowski (10-minütige Inputs)

Moderation: Ralf von den Hoff

Freitag, 6.5.2022, 18.15 – 20.00 Uhr, online (Zoom)

Zugang:
https://uni-freiburg.zoom.us/j/65329886571?pwd=cnF5cmNYQnZJcWVoYWk4emZyZFdVdz09

Meeting-ID: 653 2988 6571
Kenncode: mB6WAdnUE

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Die kriegerische Aggression gegen die Ukraine hat schreckliche Auswirkungen: Tod und Todesangst, Flucht, Zerstörung – ein Land droht zu zerbrechen. Umso mehr zeigen sich die Ukrainer:innen entschlossen, ihre Freiheit zu verteidigen. Viel ist dabei von Helden die Rede: von Soldaten, die sich zum „Ruhm der Ukraine“ und „Ruhm der Helden“ gegen die russischen Truppen zu Wehr setzen, von „Heldenstädten", aus denen die Aggressoren wieder vertrieben wurden, und von Wolodymyr Selenskyj, der binnen weniger Tage vom politisch angezählten Präsidenten zum Heros des nationalen Widerstands aufstieg. Entschlossen ist er in den Medien präsent. Seine eindringlichen Rufe nach militärischer und politischer Unterstützung verfehlen nicht ihre Wirkung.

Auch in Deutschland werden Stimmen lauter, die das Ende des „postheroischen Zeitalters“ und eine neue Wehrhaftigkeit fordern. Von einer solchen Rückkehr des Heroischen geht eine zwiespältige Wirkung aus. Kriegerisches Heldentum galt (vor allem hierzulande) aus guten Gründen lange als anrüchig. Macht sich nun die „Romantik des Heroischen“ breit, weil es „an Fähigkeit zu strategischer Reflexion mangelt“ (Herfried Münkler), oder „brauchen Demokratien Helden“ (Dieter Thomä)? Welche Emotionen werden mit den heroischen Überhöhungen des ukrainischen Widerstands geweckt? Wie wird in anderen Regionen der Welt über Helden und Schurken des Kriegs in der Ukraine gesprochen?

Der DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) 948 der Universität Freiburg beschäftigt sich seit 2012 mit historischen und aktuellen Erscheinungsformen von Heldentum. An dem Gedankenaustausch nehmen Prof. Dr. Ulrich Bröckling (Soziologie), Dr. Olmo Gölz (Islamwissenschaft), Prof. Dr. Dietmar Neutatz (Osteuropäische Geschichte) und Prof. Dr. Nicola Spakowski (Sinologie) teil. Prof. Dr. Ralf von den Hoff (Klassische Archäologie, Sprecher SFB 948) moderiert. Die Teilnehmenden werden ausgehend von kurzen Impulsbeiträgen aktuelle Konjunkturen des Heroischen in der Ukraine, in Russland sowie globale Reaktionen darauf besprechen, historisch einordnen, die aufgerufenen Vorstellungen von „Kriegsheldentum“ vor dem Hintergrund der Forschung des SFB 948 erschließen und auch mit dem Publikum diskutieren.

 

Anmeldung
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