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Teilprojekt S3: Maskulinität(en)


Teilprojektleitung:
Prof. (apl.) Dr. Cornelia Brink,, Dr. Olmo GölzProf. Dr. Joachim GrageDr. Andreas Plackinger

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: 
Rebecca HeinrichVera Marstaller

Beteiligte Disziplinen: 
Germanistik, Islamwissenschaft, Kunstgeschichte, Neuere Geschichte, Skandinavistik

 

Bericht als PDF


Ziel des Teilprojekts ist es, Maskulinität als grundlegende Kategorie des Heroischen und seiner Konstruktionsprozesse offenzulegen. In den bisherigen geschlechterbezogenen Forschungen des SFB richtete sich der Blick in der Regel zunächst auf Frauen, wenn die Geschlechterfrage gestellt wurde, sodass die Suche nach weiblichen Figuren oder geschlechtsambigen Phänomenen des Heroischen im Mittelpunkt stand. Der Diskussion um Frauen und weiblich konnotiertes Heldentum ist jedoch die Frage nach der Nähe von Maskulinität und Heldentum zur Seite zu stellen, die gleichfalls durch die Forschung des SFB empirisch belegt ist. Erst durch diese notwendige Ergänzung – und damit durch die Fokussierung auf den Begriff der Maskulinität als theoretischer Kategorie und die auf ihn bezugnehmenden Maskulinitäten im Sinne historischer Geschlechterkonfigurationen – kann das Heroische seine Aufschließungskraft für die Geschlechterforschung entfalten.

Die Erkenntnisse aus den Masculinity Studies können dabei nicht nur zur Analyse des Heroischen beitragen, vielmehr hat das Heroische auch eine ernstzunehmende, aber bisher kaum beachtete aufschließende Kraft für die Geschlechterforschung. Der These folgend, dass Konstitutionsprozesse des Heroischen durch ihre binäre Konstruktionsweise zunächst zur Vereindeutigung von Geschlechtervorstellungen führen, ist davon auszugehen, dass über Helden Vorstellungen idealer Männlichkeit in einer Weise aufgezeigt werden, die sowohl konkurrierende Maskulinitäten als auch Frauen zwingt, sich zum normativen Anspruch des Helden – und damit zur Maskulinität – zu verhalten.

Konkret soll in einem ersten von insgesamt vier Arbeitsbereichen nach der normativen Wirkung des männlichen Heldentypus für Männer und Frauen gefragt werden (1). Weiter sollen die Herausforderungen für das Zusammendenken von Maskulinität und Heldentum in den Blick genommen werden, die ein intersektionaler Zugang sichtbar werden lässt (2). Außerdem soll analysiert werden, wo und wie der Zusammenhang von Maskulinität und Heldentum über die Infragestellung homosozialer Logiken neu verhandelt (3) oder mit Gegenentwürfen beantwortet wurde (4). Neben der Neuperspektivierung der Befunde aus den ersten beiden Phasen des SFB sollen zu diesen vier Komplexen jeweils exemplarische Fallstudien vorgenommen werden.

Als TP-Leiter*innen fungieren Forscher*innen der Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Islamwissenschaft und Skandinavistik. Die Qualifikationsprojekte sollen sich einerseits literatur- oder filmwissenschaftlich mit heroischen AIDS-Diskursen (Doktorand*in) und geschichtswissenschaftlich mit der Heroisierung von Frauen in einer historischen und transkulturellen Perspektive (PostDoc) auseinandersetzen.

Anmeldung
Der interne Bereich finden Sie nun auf der Teamplattform des SFB 948. Hinweise zum Login und zur Bedienung der Teamplattform finden Sie in diesem Dokument.