Morten Grage

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand) im Teilprojekt S4

Akademischer Lebenslauf

Akademische Ausbildung

Forschungsprojekt

Das als Dissertationsprojekt im TP S4 „Ästhetiken der Affizierung“ angelegte Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Figur des Helden und den Heroismus in Opern und Musiktheater des mittleren 19. Jahrhunderts und fragt nach der Bedeutung, die Helden und das Heroische einerseits in der Konzeption der Werke, andererseits in der Rezeption im Opernpublikum haben. Im Mittelpunkt stehen Opern von Giacomo Meyerbeer, Giuseppe Verdi und Richard Wagner und damit die drei großen Opernnationen Frankreich, Italien und Deutschland mit jeweils eigenen Traditionen, Gattungen und kulturellen Umständen, gleichzeitig aber mit ständigem Austausch untereinander. Die 1830er und 40er Jahre sehen einen bedeutenden Wandel in allen Bereichen der Opernkultur: von Musik und Sujets zu Publikum und den nationalen Diskursen. Auch die Figur des Opernhelden ist davon betroffen: Zum einen halten neue Heldentypen und -dramaturgien Einzug auf der Opernbühne, zum anderen setzt sich endgültig der Tenor als heroisches Stimmfach durch, sodass bis heute gültige Aufführungsnormen und Rezeptionshaltungen gesetzt werden.

Methodisch möchte das Projekt Text- und Musikanalyse mit Rezeptionsforschung verbinden und stützt sich neben den Primärtexten der Opern auf Aufführungsrezensionen, Briefe und andere Konzeptions- und Rezeptionsquellen. Über den historischen Zeitraum hinausweisende Fragen sind solche nach den generellen heroischen Qualitäten von Musik, ihre Möglichkeiten, über das Heroische zu affizieren, der Historizität von Publikumsemotionen und der affizierenden Wirkung des Heroischen in Performanz-Kontexten.