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Sakralität und Heldentum. Zum Relationsgeflecht von Heroischem und Religiösem

Skizze

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Das Heroische und das Sakrale sind Zuschreibungskategorien der Außeralltäglichkeit. Die Frage nach dem Verhältnis von Sakralität und Heldentum stellt sich bereits für die griechische Antike, als Heroen Kultempfänger und Teil der religiösen Sphäre, die Übergänge vom Heroischen zum Göttlichen im Polytheismus zudem verhältnismäßig offen waren. Sie stellt sich für die christliche Spätantike, das Mittelalter und generell im Hinblick auf monotheistische Religionen mit der Interferenz von Helden, Heiligen, Propheten und Märtyrern, aber auch im Zusammenhang mit Opferdiskursen. Im 19. und 20. Jahrhundert waren Sakralisierung der Nation und Nationalisierung des Religiösen ohne Heroisierungen und Heroismen nicht vorstellbar: Hier entstanden geradezu sakralisierte Leitfiguren. Und auch wenn heute vielfach ‚Nationalhelden‘ ihre sakrale Aura verloren haben, erhalten heroische Figuren in anderen, teilweise religiös definierten Erfahrungsräumen neue Funktionen. Dies zeigen beispielsweise divergierende Heroisierungen im Umfeld der Ereignisse des 11. Septembers 2001; unverkennbar sind hier Religion und Heldentum, Sakralisierung des Heroischen und Heroisierung des Sakralen eng verbunden.

Die Tagung „Sakralität und Heldentum“ widmet sich diesem Relationsgeflecht von Heroischem und Sakralem im Hinblick auf unterschiedliche religiöse und soziale Zusammenhänge. Dabei soll die Thematik im Vergleich bzw. im Übergang unterschiedlicher religiöser Ideologien untersucht werden und anhand von Figurentypen ‚heroischer‘ Qualitätsattribution sowie von Symbolsprachen, die im Bereich des Sakralen und / oder des Heroischen Anwendung finden.

Dies impliziert u.a. folgende Fragen: Welche religionseigenen Spezifika werden sakralen Figuren zugeschrieben und wie verhalten sich diese zum je zeitgenössisch Heroischen? Welches sind distinktive oder gemeinsame Symbolsprachen? Wo, weshalb und in welchen Prozessen werden Heilige, Märtyrer und Propheten im Gegensatz oder im Verbund mit heroischen Figuren geschaffen bzw. ‚erkannt‘? Wie verhält sich das Göttliche jeweils zum Heroischen?

Es ist somit das Ziel der Tagung zu klären, welche Qualitäten sakral aufgeladenes Heldentum kontextbedingt aufweist, wie seine Symbolsprachen funktionieren und inwiefern das Heroische im religiösen Kontext neu gefasst wird und / oder auch außerhalb des (im engeren Sinne) Religiösen eine sakrale Aura erhält.

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