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Martin Dorka Moreno (geb. Schwemmer)


 Martin Schwemmer

Wissenschaftlicher Lebenslauf

  • 2006–2012 Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und Italienischen Literatur- sowie Sprachwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • Oktober–Dezember 2010 Visiting Student, Department of Classics, University of California at Berkeley, USA
  • WS 2011/2012 Tutor am Institut für Klassische Archäologie, Universität Heidelberg
  • 2012 Magister Artium (M.A.) an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • Teilnahme an den Ausgrabungen im Römischen Theater, Mainz (2009) und der Agora von Athen (2010, 2012)
  • seit Juli 2012 Doktorand am Sonderforschungsbereich 948 "Helden – Heroisierungen – Heroismen" an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Mitarbeiter im Teilprojekt B1

  

Publikationen

Aufsätze

  • Überlegungen zur Spiegelpraxis von Kato Zakros, in: Propylaeum-DOK, Digital Repository Classical Studies, Heidelberg 2010 (http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/800/)
  • Herakles, nicht Alexander! imitatio Alexandri oder 'Konvergenzerscheinungen' im Herrscher- und Heroenbild?, in: R. Storli (Hrsg.), Darstellungsformen des Individuums, Kolloquium, The Norwegian Institute at Athens, Athen 2012 (eingereicht, im Druck)
  • Ein "Dionysoskopf" in Venedig (in Arbeit)
 

Rezensionen

 

sonstige Beiträge

  • Alexander oder Helios?, Text zum Titelbild des Archäologischen Kalenders 2014, Philipp von Zabern (Darmstadt – Mainz 2013)

 

 

Dissertationsprojekt:
Imitatio Alexandri im Götter- und Heroenbild der griechisch-römischen Antike

Alexander der Große stilisierte sich in seiner visuellen Repräsentation nach dem Vorbild von bestimmten Göttern und Heroen. Er negierte dabei das im späten 4. Jahrhundert v. Chr. allgemeingültige aristokratisch-patriarchalisch geprägte Herrscherbild und vermittelte stattdessen ein heroisch aufgeladenes Herrscher-Image, zu dessen konstitutiven Bestandteilen Jugendlichkeit, Dynamik und Charisma gehörten. Dieses heroisch konnotierte Herrschermodell wurde seinerseits zum Vorbild für Darstellungen von Götter und Heroen. Das Dissertationsprojekt untersucht erstmals umfassend die Aneignungen und Transformationen der Alexander-Ikonographie in Götter- und Heroenbildern des Hellenismus und der Römischen Kaiserzeit.

Als Materialcorpus dienen zunächst solche Götter- und Heroenbilder, die eindeutig identifiziert sind und einen evidenten Bezug zur Alexanderikonographie aufweisen. Hierfür qualifizieren sich insbesondere einzelne Bilder von Helios/Sol, Herakles, Achill, den Dioskuren, und Dionysos.

Sind die Mechanismen und Kategorien der Alexanderangleichung durch diese Fallstudien heuristisch abgesichert, werden in einem weiteren Schritt Bildwerke untersucht, bei denen die Benennung als Alexander bzw. Gott oder Heros überlieferungsbedingt nicht möglich ist. Diese Bilder werden als Bestandteile eines Diskurses untersucht, d.h. als Bestandteile »eines komplexen Systems, das zur Herstellung von Wissen und Wirklichkeiten dient« [A. Landwehr, Historische Diskursanalyse (Frankfurt – New York 22009) 15]. Im Zuge einer solchen Diskursanalyse ergibt sich zudem die Möglichkeit, Bilder, die schon in der Antike nicht eindeutig zu identifizieren waren, hinsichtlich ihres medialen Potenzials zu untersuchen und aufgrund ihrer bildspezifischen Grundbedingungen zu systematisieren. Die Uneindeutigkeit der Bilder wird folglich als Teil der Visualität des Phänomens angesehen. Als Beispiel sei auf die Heraklesbilder der Tetradrachmen Alexanders des Großen hingewiesen, bei denen eine die Identität des Dargestellten klärende Beischrift fehlt.

Schließlich ist zu prüfen, ob die an den gesicherten Götter- und Heroendarstellungen erarbeiteten Ergebnisse aufgrund der unsicheren und ambivalenten Fälle modifiziert werden müssen.

Die Klärung der Wirkmechanismen heroisch und herrscherlich imprägnierter Bildmotive steht damit im Fokus des Dissertationsprojekts. Neben der präzisen Erfassung der bildimmanenten Vorgänge solcher imitationes Alexandri, gehört die Beantwortung der Frage nach der religionsgeschichtlichen und historischen Interpretation des Phänomens zu den wesentlichen Zielen des Vorhabens. Welche ikonographischen Merkmale, Bildnistypen und Darstellungsmodi Alexanders werden wie eingesetzt, um den Rekurs auf ihn zu verdeutlichen? Inwiefern wurden die alexanderhaften Götter- und Heroenbilder durch den ikonographischen Bezug auf diesen neu semantisiert? Hatten die etablierten Ikonographien der betroffenen Götter und Heroen ihre Glaubwürdigkeit verloren und mussten durch den Verweis auf Alexander neu legitimiert werden? Auf welche Art setzten Herrscher und andere Eliten die imtatio Alexandri gezielt für legitimatorische Zwecke ein?

 

 

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