Antonia Rüth

Dissertationsprojekt "Herakles und Achill im 6. und 5. Jh. v. Chr. - Heroen im Vergleich"

Sowohl Herakles als auch Achill wurden im antiken Griechenland als Heroen verehrt und auf zahlreichen attischen Vasenbildern des 6. – 4. Jahrhunderts v. Chr. als solche dargestellt.

Im Rahmen der Dissertation werden anhand dieser Vasenbilder zwei Modelle gleichzeitig verehrter und bildlich repräsentierter Heroen untersucht und mit Hilfe eines Vergleichs geklärt, ob von einer übergreifenden Heroenkonzeption ausgegangen werden kann oder ob differenzierte, nur für den jeweiligen Heros geltende Konzepte nebeneinander Gültigkeit beanspruchen konnten.
Das Ziel der Arbeit ist es, neue und komplexere Perspektiven hinsichtlich der gesellschaftlichen Bedürfnisse zu gewinnen, die durch die jeweilige Konstruktion der Heroen in ihren Bildern zum Ausdruck gebracht wurden und zu klären, ob diese in Konkurrenz oder Analogie zueinander standen, oder sich ergänzten. Dabei werden die Bilder im Sinne des französischen Strukturalismus um Jean-Pierre Vernant als Ausdruck gesellschaftlicher Diskurse verstanden und im Hinblick auf die Fragestellung innerhalb anthropologischer Kategorien untersucht, die wiederum die wichtigen Lebensbereiche der Polisbürger umfassen und für diese von kultureller, gesellschaftlicher und sozialer Relevanz waren. Im hermeneutischen Verfahren werden umfassende ikonographische, typologische sowie chronologische Bildanalysen vorgenommen. Insbesondere soll hier die Themenwahl mit ihren unterschiedlichen Darstellungstypen, sowie deren Erzählweise und ihr diachroner Wandel untersucht werden.